Bilder prasselten auf mich ein, erst hielten mich zwei Hände, dann wurde ich von Kindern durch die Luft geworfen, ein Wellensittich knabberte an mir, der Geruch von altem Papier umgab mich in einem dunklen, tiefen Raum. Auch Feuer kam mir gefährlich nahe, aber ich spürte keinen Schmerz, nur Verwirrung. Die Welt hatte ihren Schrecken verloren, auch wenn sie noch genauso verrückt und laut daher kam wie in meinem vergangenen Leben als Mensch. Plötzlich war der Spuk vorbei und ich stand wieder in der Bibliothek mit den wispernden Kindern.
„Hast du etwas herausgefunden?“, fragte das Buch neben mir. Das Mädchen, das sich das Brot vom Tod geliehen hatte, erinnerte ich mich.
„Nicht wirklich“, sagte ich. „Aber es war ganz schön anstrengend. Vermutlich muss ich mich erst mal an die Träume gewöhnen.“
Das Mädchen, das sich das Brot vom Tod geliehen hatte, überlegte eine Weile.
„Träume. Weißt du, was Träume sind?“
Ich wusste nicht, wie ich darauf nun wieder antworten sollte.
Mein Unterbewusstsein sortiert das Erlebte? Ich realisiere, dass ich ein Buch bin? Als Mensch hatte ich geträumt, während ich geschlafen hatte. Nun fiel ich bloß in eine andere Welt, ohne Übergang.
„Du suchst nach deiner Autorin. Dein Bewusstsein stellt sich auf die verschiedenen Realitäten ein, damit du Kontakt zu ihr aufnehmen kannst.“
„Aha“, sagte ich. „Und wie lange dauert das?“
„Es gibt einen simplen Trick, der den Prozess beschleunigt“, antwortete mein neuer Freund.
Und fügte nach einer Pause hinzu: „Liebe.“
Hier geht es zurück zum Anfang.
Hinterlasse einen Kommentar