Teo lag in der Sonne auf der Fensterbank und hielt seine Augen leicht geschlossen.
Durch die schmalen Pupillenschlitze blendete ihn das Sonnenlicht, also drehte er den Kopf ein wenig zur Seite. Überall im Raum vibrierte es. Der Laptop auf dem Tisch merkbar, der Kühlschrank am intensivsten, selbst aus den zwei Steckdosen neben der Tür und am Schreibtisch kam Energie, die der Kater auffing. Teo streckte sich ganz langsam in die Länge, beugte seinen Rücken nach oben und unten durch, fuhr seine Krallen nach vorne aus, schüttelte sich und sprang behände auf den Teppich. Von dort aus wanderte er über den Holzfußboden quer durch den Raum, strich an den Stuhlbeinen entlang, drehte eine lustlose Runde um den leeren Futternapf und das abgestandene Wasser und ging schließlich in die Küche.
~~~
In der Bibliothek
Ich machte eine funkelnde Masse auf dem großen Tisch aus, um den die Kinder wispernd standen. Freudig hüpfend hoben die Kleinen ein Teil nach dem anderen auf und lasen sich gegenseitig vor, was darauf stand. Dann hoben sie die Augenbrauen, kicherten oder wiederholten das Gehörte.
„Was ist das?“, fragte ich.
Das Mädchen, das sich das Brot vom Tod geliehen hatte, klapperte lachend mit dem Deckel.
„Das, meine Liebe, ist der Wortschatz.“
Mein Blick fiel auf etwas Lebendiges am Boden. Der rot getigerte Kater hatte sich durch eine Klappe in einer der Seitenwände hereingeschlichen. Im perfekten Tempo schritt er im Halbkreis auf den Tisch zu. Mit einem Satz war er oben. Entzückt schrien die Kinder auf: „Teo!“, „Teo!“, „Teo!“
Teo ließ sich in den Wortschatz fallen.
Alle Kinderhände gingen in seine Richtung, aber er entzog sich ihnen und schnupperte vorsichtig an den glitzernden, schimmernden Worten. Bis schließlich ein Kind nach ihm griff und den verdutzten Teo im Arm hielt.
Hier geht es zum Anfang der Geschichte.
Weiterlesen kannst du hier.
Hinterlasse einen Kommentar