Uff, jetzt bin ich nur noch Autorin. Auf meiner Website habe ich alle Dienstleistungen entfernt und zeige mich nun ganz ungeschminkt, fast schon nackt. Gerade habe ich übrigens einen sehr interessanten Artikel in der BARBARA über den Nacktmull gelesen, den kann ich sehr empfehlen. Aber ich schweife ab.

Schon immer wollte ich eigentlich nur eins: Schreiben. Bücher schreiben, Bücher veröffentlichen, Bücher verkaufen, Lesungen veranstalten. Endlich lebe ich meinen Traum. Es hat viele Jahre und einiges an innerer Arbeit gebraucht, um mich von der Angst zu befreien, die einen zwangsweise als Künstlerseele ereilt. Bin ich gut genug? Werde ich davon leben können? Was wird die Welt sagen? Und mögen mich die Menschen noch, die mir wichtig sind?

Viele dieser kindlichen Fragen tauchten bei mir auf. Aber ganz ehrlich, die Antworten sind nicht halb so wichtig wie das Gefühl, sich mutig den eigenen Zweifeln zu stellen. Wie Baz Luhrmann so schön sagte: „The race is long, and in the end, it’s only with yourself.“ An manchen Tagen passieren gute Dinge, an anderen hast du Rückschläge, und manchmal passiert gar nichts. Verzweifeln ist eine Entscheidung – wir haben jeden Tag aufs Neue die Wahl, weiterzumachen.

Nichts von dem, was ich hier schreibe, kommt mir neu oder sogar wichtig genug vor, es zu veröffentlichen. Doch ich habe gelernt, dass dieser Glaubenssatz ein sehr guter Indikator ist. Er tritt immer genau dann auf, wenn ich mich richtig roh und verletzlich zeige. Also veröffentliche ich diesen Artikel erst recht.

Und es ist so witzig: Mein Leben lang habe ich davon geträumt, Autorin zu sein. Gerade bemerke ich, dass ich im ersten Satz tatsächlich die Worte „nur noch“ verwendet habe.

Ich korrigiere.

Endlich bin ich GANZ Autorin. Mit Leib und Seele – und Website. 😊

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